Wie man den Nagel auf den Kopf trifft: Zurück zu den Grundlagen


Den Nagel auf den Kopf treffen
In meiner Lehrzeit als Tischler wurde ich einmal gebeten, die Rückwand eines Küchenschranks festzunageln. Der Nagel war 3 mm lang und das Holz 10 mm dick. Trotzdem gelang es mir, den 3 mm langen Nagel durch das 10 mm dicke Holz zu schlagen und nicht nur ein Loch in die Mitte der Rückwand zu schlagen, sondern auch die schöne Lackierung zu zerstören! Wir mussten den gesamten Schrank in die Schreinerei zurückbringen, um ihn zu reparieren, abzuschleifen und neu zu streichen. Die Küche wurde mit Verspätung geliefert, und ich schämte mich. Um mir eine Lektion zu erteilen, schickte mich mein Ausbilder an die Arbeit, und die nächsten drei Wochen übte ich von morgens bis abends, Nägel in Holzabschnitte zu schlagen. Die Lektion muss gewirkt haben, denn seitdem habe ich nie wieder einen Nagel krumm geschlagen!
Ich weiß, dass viele von Ihnen ein alter Hase sind, wenn es darum geht, den Nagel auf den Kopf zu treffen und jedes Mal gerade einzuschlagen, aber ich kenne viele erfahrene und professionelle Schreiner, die diese Fähigkeit nicht beherrschen. Sie werden Ihnen sagen, dass es keine Rolle spielt, wie gerade der Nagel ist oder ob es ein paar Anläufe braucht, um ihn richtig einzuschlagen, aber in Wahrheit ist es wichtig: In über 90 % der Fälle erfordert das Projekt, dass der Nagel in einem perfekten 90˚-Winkel steht und beim ersten Mal richtig eingeschlagen wird. Das macht die Verbindung nicht nur stabiler und die Oberfläche glatter (vor allem beim Überstreichen), sondern kann auch eine Menge Ärger, Zeit, Energie und Nägel sparen! Und mit diesen wenigen Tipps kann es wirklich so einfach sein, wie es klingt, jedes Mal den Nagel auf den Kopf zu treffen.
Schlagen oder klopfen? Im Kino kann jeder, der Muskeln hat, einen Nagel mit nur ein oder zwei kräftigen Hammerschlägen perfekt einschlagen. In Wirklichkeit braucht man dazu nicht viel Muskelkraft, aber etwas mehr Zeit und Fingerspitzengefühl. Versuchen Sie, den Nagel locker zwischen Daumen und Zeigefingerkuppe zu platzieren. Denn wenn Sie versehentlich abrutschen und den Zeigefinger an der Spitze treffen, ist das viel schmerzhafter als ein Schlag auf den Hauptfingerschaft.
Und nun die große Frage: Knallen oder klopfen?
Ich empfehle dringend, den Nagel vorsichtig einzuklopfen. Erstens können Sie so den Nagel genauer durch das Holz führen und verhindern, dass sich der Nagel verbiegt oder schief hineinrutscht. Zweitens verringert sich dadurch die Gefahr, dass das Holz splittert, vor allem bei härteren Hölzern wie Eiche, Ahorn oder Mahagoni. Die wenigen zusätzlichen Sekunden, die Sie brauchen, um den Nagel einzuschlagen, können Ihnen auf lange Sicht viel Zeit und Energie sparen.
Zwei todsichere Methoden:
Es gibt zwei todsichere Methoden, um sicherzustellen, dass Sie den Nagel jedes Mal im richtigen 90˚-Winkel einschlagen. Die erste Methode besteht darin, ausgiebig an abgeschnittenem Holz zu üben. Legen Sie das Holz in Augenhöhe an, damit Sie beim Einschlagen des Nagels sehen können, ob der Winkel stimmt (und sich nicht bücken müssen, um den Winkel zu überprüfen, und der Nagel dann nicht mehr richtig sitzt, wenn Sie wieder aufrecht stehen). Dadurch wird Ihr Auge geschult, den 90˚-Winkel automatisch zu sehen. Sie erkennen, dass Sie den Nagel richtig eingeschlagen haben, weil der Nagelkopf im gleichen Winkel wie das Holz abschließt, sodass Sie eine ebene Oberfläche haben, über die Sie mit den Fingern fahren können, ohne eine Beule zu spüren.
Wenn Sie es immer wieder richtig hinbekommen (d. h. mehr als fünfmal hintereinander), versuchen Sie, den Nagel einzuschlagen, wenn er sich nicht auf Augenhöhe befindet, um sich daran zu gewöhnen, wie 90˚ aus verschiedenen Perspektiven aussieht, und überprüfen Sie dann Ihre Ergebnisse erneut. Es geht nur darum, das Auge zu schulen. Wenn man einmal anfängt, es immer wieder richtig zu machen, ist das eine Fähigkeit, die man nie mehr vergisst oder verliert. Die zweite Methode ist etwas komplizierter: Sie besteht darin, zunächst ein Loch durch die beiden Objekte an der Stelle zu bohren, an der Sie sie zusammennageln wollen. Verwenden Sie einen dünneren Bohrer als den Nagel, damit sich der Nagel beim Durchbohren noch in das Holz bohrt, und achten Sie darauf, dass die beiden Löcher genau im 90˚-Winkel zueinander stehen und genau fluchten. Diese Methode ist etwas mühsamer, aber das Loch führt den Nagel jedes Mal perfekt gerade durch. Diese Methode eignet sich besonders gut für massive Harthölzer oder für Meisterwerke, denn sie macht nicht nur kurzen Prozess mit dem Nageln, sondern verhindert auch, dass das Holz reißt, und stellt sicher, dass Sie es jedes Mal zu 100 % richtig machen!
Und natürlich gilt: Übung, Übung und nochmals Übung macht den Meister!
Wie man den Nagel auf den Kopf trifft: Zurück zu den Grundlagen
Von Leshy Friedman
